Online ETF-Tools im Mittelpunkt

Interview mit Petra Dentlinger, Gründerin und Geschäftsführerin von JustETF.com.
Die Webseite bietet ein Tool an, mit dem Anleger ihre Vermögensverwaltung selbständig und professionell online mit ETF umsetzen können. Zudem bietet die Plattform auch ETF-Musterportfolios und weitere Services rund um Indexanlagen an.petra dentlinger just etf

Lasst mich raten: Ihr habt vorher bei einer Bank gearbeitet und habt erkannt, dass die Beratung von Kunden ineffizient abläuft?

Die zunehmende Regulierung macht Beratung für den „normalen“ Anleger immer unwirtschaftlicher. Das Makroökonomische Umfeld (niedrige Zinsen) tut sein Übriges dazu. Dies lässt kleine Vermögen in einer Beratungslücke zurück. Hierfür haben wir ein (banken-) unabhängiges Angebot geschaffen. Wir helfen Anlegern dabei sich selbst zu beraten.

Bei Banken sind meist nicht die Kundenbedürfnisse im Mittelpunkt. Wie sieht das bei Euch aus?

Wir sind unabhängig und können so eine ehrliche Dienstleistung anbieten. Anstatt Beratung oder Vermögensverwaltung bietet unser Portal Hilfe zur Selbsthilfe bei der Geldanlage. Mit wenig Aufwand kann heute jeder selbst sein Vermögen managen und spart dabei bis zu 80% der Anlagekosten.

Wir helfen unseren Usern dabei eine professionelle, kostengünstige und transparente Anlagestrategie für sich zu finden und diese selbst im eigenen Depot umzusetzen. Dies bietet dem Kunden auch die Möglichkeit die Strategie nach seinen Wünschen anzupassen.

„Bei justETF stehen ETF-Portfolios im Mittelpunkt“

 

Wie bestimmt ihr, welche ETFs in das Universum aufgenommen werden? Besteht hier nicht ein Interessenskonflikt.

Auf unserer Plattform stellen wir das gesamte ETF-Universum zur Verfügung. Mit unserer ETF-Suche kann jeder sehr einfach ETFs auf den gleichen Index miteinander vergleichen, um den richtigen ETF für sich selbst zu finden. Dies ermöglicht jedem Kunden seine ETF-Auswahl anhand objektiver Kriterien und seiner persönlichen Präferenzen schnell zu treffen.

Welche Infos findet ein Anleger genau auf der Plattform?

Bei justETF stehen ETF-Portfolios im Mittelpunkt. So kann der User sein eigenes Weltportfolio mit einem Wizard aus verschiedenen Strategien selbst zusammenbauen, ETF-Musterportfolios als Vorlage nutzen oder sein Portfolio komplett selbst gestalten. Darüber hinaus stehen zahlreiche Analysen, wie eine historische Simulation des geplanten Portfolios zur Verfügung. Anschließend wird das Portfolio virtuell überwacht und das System kann per Mausklick ein Rebalancing durchführen.

Zudem bieten wir eine sehr umfangreiche ETF-Datenbank mit Wertentwicklungsvergleichen. Dieses Angebot ist einmalig am Markt und bietet sowohl für Anfänger als auch für Erfahrene ETF-Anleger Tools, um ihr ETF-Portfolio professionell zu managen.

User tauschen ETF-Anlagestrategien im Forum aus

 

Zeigt ihr in einem Premium-Services auch Tracking Differences /Tracking-Errors bspw. für professionelle Vermögensverwalter?

Mit einem Klick kann man bei uns alle Konkurrenzprodukte auf den gleichen Index in einem Chart oder tabellarisch vergleichen. Die Tracking Differenzen zum Index zeigen wir nicht an.

Die ETF-Transaktionen werden dann über Online-Broker von Euren Abonnenten selbständig umgesetzt. Wäre es nicht besser alles aus einer Hand anzubieten?

Gerade die Trennung erlaubt uns wirklich neutral für den Kunden zu agieren. Online Broker bieten immer wieder attraktive Aktionsangebote für den Kauf von ETFs an. Mit Vergleichen der ETF- und Sparplanangebote, helfen wir unseren Kunden das beste Angebot am Markt zu finden.

Wie siehts mit dem Thema Besicherungen und Securities Lending aus?

Detaillierte Informationen dazu findet man in unserer ETF-Suche und auf dem ETF-Profil des jeweiligen Fonds.

Auch Schweizer ETFs sind mit dabei

 

Ich habe gesehen, dass Eure Plattform auch für Schweizer offen ist. Heisst das, dass dabei spezifisch Produkte mit Schweizer Listing angeboten werden?

Unsere Plattform bietet die Möglichkeit Portfolios in Schweizer Franken zu führen und filtert das ETF-Universum nach in der Schweiz zum Vertrieb zugelassenen ETFs. Wer sich nur für Produkte mit Listing an der SIX interessiert, hat hierfür auch einen Auswahl-Filter in unserer ETF-Suche. Darüber hinaus werden wir unser Angebot für Schweizer Anleger in den kommenden Monaten noch stärker ausbauen.

Welche Rolle spielen Soziale Medien in Eurer Strategie?

Soziale Medien sind ganz klar ein Teil unserer Strategie. So ermöglichen wir unseren Usern eigene ETF-Anlagestrategien in unserem Portfolio-Forum öffentlich zu teilen.

Habt Ihr Expansionspläne?

Wir haben justETF als unabhängige Plattform für das Investieren mit ETFs etabliert und verspüren eine rege Nachfrage nach unserer Dienstleistung in ganz Europa. Dieses Jahr werden wir auch über die Grenzen des deutschsprachigen Raums noch stärker aktiv.

Was müsste sich Eurer Meinung nach ändern, dass ETFs auch von Bankberatern vermehrt empfohlen werden?

Wir denken hier Bottom-up. Je mehr Privatanleger die Vorteile von ETFs für sich entdecken, desto stärker werden ETFs nachgefragt.

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3 Kommentare

  1. Petra Weber sagt:

    Es scheint als ob Frau Petra Dentlinger nicht soviel Ahnung von Geld anlegen hat, wie man hier darstellt. Je mehr Privatanleger passiv investieren, desto interessanter wird es wieder, aktiv anzulegen.

    Heute sind man gerade in Emerging Markets, dass ETF’s schlecht im Vergleich zu aktiv verwalteten Fonds abschliessen. Was nicht heisst, dass aktive Fonds per se besser sind.

    Warum können keine klassichen Indexfonds gehandelt werden? Dort gibt es keinen Spread, welche die Kunden verlieren sowie keine Verkaufsgebühren!

  2. Es wird immer aktives und passives Fondsmanagement geben. Beide bedingen sich gegenseitig. Nur ist dies der richtige Weg für den normalen Privatanleger?

    Den richtigen aktiven Fonds auszuwählen ist teuer, zeitaufwendig und am Ende eine Lotterie für den Privatanleger. Auch Profis tun sich hier schwer. Als Profi kennen Sie die Studien und Langfristvergleiche von aktiven Managern, die ihre Benchmark insbesondere aus Kostengründen nicht schlagen. Wieso sollte ein normaler Anleger diesen Aufwand betreiben oder Jemanden teuer dafür bezahlen?

    Entscheidend ist die Anlagestruktur. Die macht den Unterschied. Mit ETFs kann der Anleger diese eins zu eins bestimmen und kontrollieren. Klassische Indexfonds sind sicherlich für den ein oder anderen eine interessante Alternative. Die von Ihnen angesprochenen nachteiligen Kosten fallen dort aber im Fonds an und sind somit auch existent.

    Wir fokussieren uns derzeit auf ETFs, weil Sie transparent sind, jederzeit handelbar und von der Struktur, die Transaktionskosten nicht im Fonds anfallen lassen.

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