Studie prüft Nachhaltigkeit Österreichischer Fonds auf Herz und Nieren

Die Plattform „Was macht mein Fonds?“ untersucht österreichische Fonds auf Investments in Kohle, Öl & Gas, Atomkraft und Waffen.

Als Grundlage dient die Studie „Carbon Bubble & Divestment“ in Kooperation mit Georg Günsberg Politik- und Strategieberatung und Green Alpha.

Diese untersuchte die 100 grössten österreichischen Fonds mit einem Gesamtvolumen zum Untersuchungszeitpunkt von mehr als 28 Milliarden Euro. Zusätzlich zu diesen Fonds wurden auch 38 ethisch veranlagte Fonds mit einem Volumen von über vier Milliarden Euro auf ethische (Waffen) und nachhaltige bzw. grüne Aspekte (Kohle, Öl & Gas, Atomkraft) geprüft.

Armand Colard

Armand Colard

„Es ist nicht immer leicht erkennbar, in welche Bereiche Fonds aus Sicht der Nachhaltigkeit investiert sind. Bis heute gibt es noch keinen Nachhaltigkeits-Standard, der Fonds untereinander vergleichbar macht. Wir möchten mit „Was macht mein Fonds?“ genau das ändern und erstmals die Möglichkeit geben, die grössten österreichischen Fonds nach persönlichen Wertvorstellungen miteinander zu vergleichen“,

formuliert Initiator Armand Colard vom Nachhaltigkeits-Beratungsunternehmen ESG Plus seinen Anspruch.

Von den 100 untersuchten Fonds sind drei Viertel in mindestens eines der Themen Kohle, Atomkraft oder Waffen investiert. Zum Beispiel sind – obwohl Österreich kein einziges Atomkraftwerk betreibt – 63 % der größten österreichischen Fonds in Atomkraft investiert.

„Aktuell erhalten Privatanleger noch viel zu wenige Informationen über konkrete Nachhaltigkeitsaspekte, die ebenso Grundlage ihrer Investitionsentscheidung sein sollten“,

betont Colard.

„Deshalb planen wir, 2019 sämtliche Fonds Österreichs nach Kriterien wie Waffen, Kinderarbeit, fossile und nukleare Investments miteinander vergleichbar zu machen.“

 

Vom untersuchten Gesamtvolumen der 100 grössten österreichischen Fonds in Höhe von 28,2 Milliarden Euro sind insgesamt knapp zwei Milliarden bzw. 7,1 Prozent in fossile Energieunternehmen investiert.

Als erstes positives Zeichen im Sinne des Klimaschutzes ist zu werten, dass sich das Volumen der Kohle-Investments in den letzten Jahren verringerte. Einen deutlichen Trend gibt es bei Fonds, die als nachhaltig bzw. ethisch gekennzeichnet sind.

Mit einer einzigen Ausnahme sind diese Publikumsfonds seit der letzten Analyse gänzlich aus Kohle ausgestiegen. Dennoch halten auch nachhaltige Fonds noch zahlreiche Positionen, die auf Erdöl und Erdgas setzen. Es fanden sich hier zum Zeitpunkt der Untersuchung klimarisikobehaftete Investitionen von knapp 99 Millionen Euro bzw. 2,8 Prozent.

 

Finanzmarkt ein wichtiger Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele

Das im November 2016 in Kraft getretene Pariser Klimaschutzabkommen der Vereinten Nationen, welches mittlerweile von 175 Staaten ratifiziert wurde, sieht explizit vor, die internationalen Finanzströme in Übereinstimmung mit den Klimazielen zu gestalten.

Hier geht’s zum Vergleich der grösten österreichischen Fonds:

https://www.wasmachtmeinfonds.at/#einzelergebnisse

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